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Mehr Fortschritt wagen!

Private Klinikträger appellieren an die Verhandlungspartner für die neue Bundesregierung: Ein flexibles und bedarfsgerecht organisiertes Gesundheitssystem braucht mutige Lösungen statt expandierender Bürokratie. Kernaufgaben der zukünftigen Gesundheitspolitik sollten aktivierende Reformen des Systems und die Förderung von Innovationen sein.

Eine zügige und nachhaltig wirksame Verbesserung des Gesundheitssystems kann nach Auffassung der privaten Klinikträger nur mit mehr Patientenorientierung erreicht werden. „Weder Krankenkassen noch Krankenhäuser dienen ihrem Selbstzweck, sondern ausschließlich den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger, “ erklärt Hauptgeschäftsführer Thomas Bublitz vom Bundesverband Deutscher Privatkliniken (BDPK), der die Interessen von über 1.300 Krankenhäusern und Reha-/Vorsorgeeinrichtungen in privater Trägerschaft vertritt. Der BDPK hat in einem Brief an die Verhandlungsführer der potenziellen Koalitionspartner konkrete Lösungen und Vorschläge für eine patientenorientierte Gesundheitspolitik in der nächsten Legislaturperiode unterbreitet, die in einem Positionspapier unter dem Titel „Vertrauen fördert Verantwortung“ zusammengefasst wurden.
Dringenden Handlungsbedarf sehen die privaten Klinikträger vor allem

  • in der Öffnung der Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Regionale Versorgungsnetzwerke verbessern die medizinische Versorgung jedes einzelnen Patienten, weil eine Vielzahl von Doppelbehandlungen entbehrlich werden. Gleichzeitig wird damit Personal in allen Bereichen des Gesundheitswesens entlastet und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt.
  • in der Evaluation von  Pflegepersonaluntergrenzen, Pflegebudget und Personalvorgaben in der Psychiatrie. Die Instrumente bedeuten hohen Aufwand durch Zählen und Dokumentieren und führen zu ständigem Streit zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern. Gleichzeitig ist fraglich, ob die Ziele, die Arbeit in der Pflege und die Versorgung zu verbessern, tatsächlich erfüllt werden. Echte Entlastung der Pflege kann nur durch ein neues Zielbild moderner Pflege gelingen. Examinierte und akademisch ausgebildete Pflegekräfte müssen durch höherwertige Aufgabenbereiche aufgewertet werden und auf der anderen Seite durch Pflegehilfskräfte und Digitalisierung wirksam entlastet werden, um mehr Zeit für Patienten zu haben.
  • im Tempo und der finanziellen Unterstützung digitaler Prozesse in der Gesundheitsversorgung. Es gilt, die medizinische Rehabilitation in die Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung konsequent miteinzubeziehen und Digitalisierungsprojekte sektorenübergreifend finanziell zu unterstützen.
  • in der Stärkung der Reha und Vorsorge. Patient:innen, die Reha-Maßnahmen benötigen, müssen diese direkt und verbindlich ärztlich verordnet bekommen – ohne ein aufwändiges Antrags- und Bewilligungsverfahren mit unbestimmten Ausgang. Bei der Auswahl der Klinik müssen die Versicherten frei unter den zugelassenen Reha- und Vorsorge-Einrichtungen wählen können ohne zusätzliche Mehrkostenbelastung.

Das vollständige BDPK-Positionspapier „Vertrauen fördert Verantwortung“ lesen Sie hier als PDF.