Mutter/Vater/Kind

Mutter/ Vater-Kinder-Rehabilitation und Vorsorge

Hohe Anforderungen im Homeschooling, eine besondere Arbeitsbelastung im Homeoffice, beengte Räumlichkeiten, eingeschränkte Aktivitäten und Kontakte zu Gleichaltrigen sowie coronabedingte finanzielle Probleme belasten Eltern und ihre Kinder massiv. In der Folge steigen psychische und psychosomatische Beschwerden und Störungen bei Müttern, Vätern, Kindern und Jugendlichen dramatisch an. Mit ihren ganzheitlichen Angeboten bieten Reha- und Vorsorgeeinrichtungen belasteten Familien professionelle Hilfen und wirken spezifischen Gesundheitsrisiken und bestehenden Erkrankungen von Müttern, Vätern, Kindern und Jugendlichen effektiv entgegen.

Doch auch die Einrichtungen befinden sich durch die Pandemie in einer bedrohlichen wirtschaftlichen Schieflage. Der im März 2021 vom Bundesministerium für Gesundheit vorgelegte Bericht über die finanzielle Entwicklung der Gesetzlichen Krankenversicherung im Jahre 2020 macht deutlich, dass der Bereich der Rehabilitation und Vorsorge für Mütter, Väter und Kinder bislang am stärksten unter der Corona-Pandemie gelitten hat. Der Ausgabenrückgang von 34,6 Prozent zeigt, dass mehr als 40.000 Mütter, Väter und Kinder ihre geplante und dringend benötigte Maßnahme im Jahre 2020 pandemiebedingt nicht antreten konnten. Hintergrund für den massiven Belegungseinbruch ist die Tatsache, dass im Zusammenhang mit dem Corona-Lockdown Mitte März 2020 alle Reha- und Vorsorgeeinrichtungen für Mütter, Väter und Kinder (MVK-Einrichtungen) auf behördliche Anordnung geschlossen wurden und frühestens ab Ende Mai 2020 mit umfassenden Einschränkungen wieder öffnen durften. Seit mehr als einem Jahr ist somit kein Regelbetrieb in den Kliniken möglich. Den MVK-Einrichtungen fehlte im Jahr 2020 somit weit mehr als ein Drittel des Umsatzes. Nur durch Unterstützungsleistungen des Bundes konnte bisher die Schließung von Einrichtungen verhindert werden. Doch zum einen kamen diese Hilfen immer in letzter Minute und nur nach lautem Protest der Einrichtungen und ihrer Verbände. Und zum anderem reichen diese Hilfen nicht aus, um die ohnehin seit Jahren mit zu geringen Vergütungssätzen ausgestatteten Einrichtungen durch die Pandemie zu bringen.

Der BDPK hat in mehreren Pressemitteilungen, im Rahmen einer Petition im Frühjahr 2020 und mit einem bundesweiten trägerübergreifenden „Vergissmeinnicht“- Aktionstag am 10. November 2020 auf die besondere Problemlage der Reha- und Vorsorgeeinrichtungen für Mütter, Väter und Kinder aufmerksam gemacht und den Gesetzgeber aufgerufen, die Einrichtungen in der Pandemie zu stärken, um die Versorgung der Familien in Pandemiezeiten und danach zu sichern.