Deutscher Reha-Tag 2023

Familien-Reha im Mittelpunkt

Zum 20. Deutschen Reha-Tag finden rund um den vierten Samstag im September deutschlandweit Aktions- und Informationsveranstaltungen an Kliniken und Einrichtungen statt. Zentraler Auftakt ist am Freitag, 22. September, in der Seenlandklinik Lindenhof Gunzenhausen.

Zum Deutschen Reha-Tag haben sich Leistungserbringer- und Leistungsträgerorganisationen der medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation bundesweit zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel ist es, die Bedeutung der Rehabilitation als ganzheitliche Leistung zur Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten in der Öffentlichkeit darzustellen. Zu diesem Zweck sind in jedem Jahr Kliniken und Einrichtungen der Rehabilitation aufgerufen, im Rahmen des Reha-Tages Aktions- und Informationstage anzubieten. Eintragung und Veröffentlichung dieser Veranstaltungen erfolgen auf der Homepage www.rehatag.de. Das Motto des Deutschen Reha-Tages 2023 lautet „Reha stärkt Familien“. Mit dem diesjährigen Leitthema soll deutlich gemacht werden, dass die Kinder- und Jugend-Reha sowie die Vorsorge und Rehabilitation für Mutter, Vater, Kind den besonderen familiären Belastungssituationen von chronisch kranken Kindern und deren Familienangehörigen Rechnung tragen.

Grußwortder Schirmherrin

Die Schirmherrschaft über den Deutschen Reha-Tag hat in diesem Jahr die Bundestagsabgeordnete Kirsten Kappert- Gonther (Bündnis 90/Die Grünen). Sie ist amtierende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages, dem sie seit 2017 angehört. Von 2011 bis 2017 war sie Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und Sprecherin für Gesundheitspolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie hatte sie von 2005 bis 2017 eine eigene Praxis für Psychotherapie in Bremen. Ihr besonderer Bezug und ihre Sach- und Fachkenntnis zum Thema Reha werden in ihrem Grußwort zum diesjährigen Deutschen Reha-Tag deutlich. Sie schreibt unter anderem: „Das Motto ‚Reha stärkt Familien‘ liegt mir sehr am Herzen. Wenn jemand im Familiensystem erkrankt, kann das für alle Angehörigen belastend sein. Wenn Eltern krank sind, leiden die Kinder häufig mit. Und umgekehrt genauso. Die psychischen Belastungen, die Sorgen und der Alltagsdruck können für Mütter, Väter und Geschwister schnell zu groß werden, gerade wenn Kinder schwer und chronisch erkranken. Es gefährdet die Gesundheit aller Familienmitglieder und bedarf zügig niedrigschwelliger Hilfsmaßnahmen. So tragen die Kinder- und Jugend-Reha sowie die Vorsorge und Reha für Mütter, Väter, Kinder den besonderen familiären Belastungssituation von kranken Kindern und deren Familienangehörigen Rechnung. Die familienorientierte Suchtrehabilitation hilft einzelnen oder mehreren Familienmitgliedern. Und zwar dann, wenn durch die Abhängigkeitserkrankung des Einzelnen psychische, soziale und berufliche Belastungen mit Gesundheitsstörungen für alle Familienmitglieder die Folge sind. Eine Rehabilitation für Familien bietet erfolgreiche ‚indikationsspezifische‘, das heißt auf die Krankheit abgestimmte Behandlungsprogramme für viele psychosomatische Erkrankungen. Um die Therapieziele für die großen und kleinen Patient:innen zu erreichen, arbeiten multiprofessionelle Teams von Ärzt:innen, Psycholog:innen, Pädagog:innen und Therapeut:innen interdisziplinär zusammen. Mehrere Kompetenzen und Blickwinkel sind mehr als die Summe aller Fähigkeiten und grundieren so die hohe Qualität der Angebote.

Zudem ist die Notwendigkeit von familienorientierten Vorsorge- und Reha-Maßnahmen aufgrund der hinter uns liegenden Pandemiejahre enorm gestiegen. Psychosomatische Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen oder Verhaltensstörungen haben in Familien zugenommen. Wobei die erheblichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen berücksichtigt werden müssen, damit die Unterstützung passgenau erfolgen kann. Vor diesen besonderen aktuellen Herausforderungen ist das Motto ‚Reha stärkt Familien‘ das richtige Signal, um die Gelingensbedingungen für Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Familien in unserer Gesellschaft weiter zu verbessern. Um hier gute Rahmenbedingungen für die Patient:innen und Leistungserbringer zu ermöglichen, ist auch die Politik gefragt. Und dafür steht der 20. Deutsche Reha-Tag!“