Deutscher Reha-Tag

Parlamentarisches Frühstück

Die aktuellen rehapolitischen Herausforderungen waren Mitte Oktober in Berlin Gegenstand einer Diskussionsveranstaltung mit Gesundheits- und Sozialpolitiker:innen,Verantwortlichen aus dem Bundesgesundheits- und Arbeitsministerium sowie Vertreter:innen der Leistungsträger und -erbringer.

Zu dem Treffen von Politik und Praxis hatte das Aktionsbündnis Deutscher Reha-Tag eingeladen. Den Rahmen bildete ein Frühstück im Dachgartenrestaurant des Berliner Reichstagsgebäudes, wo die Politiker:innen sich ohne feste Sitzordnung zwischen sieben Thementischen frei bewegen und intensiv mit den Vertreter:innen der Reha-Organisationen austauschen konnten. Besonders nachdrücklich und ernst waren die Gespräche am Thementisch „Existenzbedrohende Auswirkungen der Kostenexplosionen auf die Reha-Einrichtungen“. Den Bundestagsabgeordneten der Regierungs- und Oppositionsparteien wurde deutlich gemacht, dass die Wiedereinführung pandemiebedingter Minderbelegungs- und Hygienezuschläge sowie ein Ausgleich für die derzeitige Inflationsrate dringend erforderlich seien, um Reha-Einrichtungen vor dem Aus zu bewahren.

Das Motto des Deutschen Reha-Tags 2022, „Reha: Alles Digital?!“, war Leitthema des Parlamentarischen Frühstücks und Gegenstand eines Thementisches. Weitere Themen waren:

„Long-/Post-Covid – Reha-Angebote auf Nachfrage“, „Vereinfachter Zugang zur geriatrischen Reha nach IPReG?“, „Kinder- und Jugendreha – fünf Jahre nach dem Flexirentengesetz“, „Auswirkungen der Pandemie auf Reha-Bedarfe im Bereich Abhängigkeitserkrankungen“, „Auswirkungen der Pandemie auf die Mutter-/Vater-/Kind-Einrichtungen“.

Bei der Begrüßung der Teilnehmer:innen hatte Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, die Potenzialevon Digitalisierung und Telemedizin für die medizinische Rehabilitation aus Sicht eines Reha-Trägers hervorgehoben.

Dr. Thomas Klein vom Fachverband Sucht+ e. V. wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Digitalisierung enorme Chancen bietet, die Schnittstellen zwischen Akutversorgung und Rehabilitation zu verbessern. Damit würden Ressourcen geschont und passgenaue individualisierte Angebote für Rehabilitanden geschaffen. Zudem biete die Digitalisierung im Gesundheitssystem und damit auch für den Bereich der Reha ein enormes Potenzial für Entbürokratisierung.

Hannelore Loskill, Vorsitzende der BAG Selbsthilfe e. V. und ideelle Unterstützerin des Deutschen-Reha-Tag-Bündnisses, berichtete in ihrem Grußwort von ihren persönlichen Erfahrungen mit einer Reha-Maßnahme und lobte die außerordentlich hilfreichen digitalen Angebote der Reha-Klinik. Politischen Entscheidern und Leistungserbringern rät sie: „Vor dem Hintergrund von Post/Long Covid-Erkrankungen müssen wir künftig das Thema der beruflichen und medizinischen Reha mehr verzahnen denn je.“ Das Aktionsbündnis Deutscher Reha-Tag werde, so Loskill, die Politiker:innen stetig daran erinnern, wie die Reha verbessert werden kann und dass der politische Umsetzungswille für die Weiterentwicklung notwendige Voraussetzung ist.